Am 27. Juni wird unser Himmel-Hummel-Schimmel-Schummel in den wohlverdienten
Ruhestand verabschiedet. Demnächst kann man an dieser Stelle dazu mehr
nachlesen.
Hier schon einmal eine kleine Würdigung seines Werdeganges, die in der
Weihnachtsausgabe vom 24.Dez.2001 der Münsterschen Zeitung (Rheine) zu lesen
war:
NEUENKIRCHEN
Letzter Pater verlässt das AJG
Hermann Bickel scheidet zum Ende des Schuljahres aus dem Schuldienst Er ist
Priester und Lehrer: Der zaubernde Steyler ,,Missio-Narr" Pater Hermann
Bickel. Dabei ging sein Lebenstraum nie in Erfüllung, als Missionar nach Asien
oder Afrika zu kommen. Seine Mission liegt auf einem besonderen Feld.
Ein Brief vom zaubernden oder auch zauberhaften Pater Hermann Bickel zeigte es
schwarz auf weiß auf, sein letztes Dienstjahr läuft und danach geht es in
Pension. Unsere Zeitung besuchte Pater Hermann Bickel und hier kam die
mündliche Bestätigung: "Ick draff nich mähr, denn äs Läerer in Staodsdänst
mott ick met 65 uphäörn."
Im Jahre 1977 kam Pater Bickel als Lehrer nach St. Arnold. Dort ist er nun
seit Jahren der einzige und letzte Steyler Pater im Schuldienst des
Arnold-Janssen-Gymnasiums. Seine Lehrtätigkeit geht im August 2002 zu Ende,
dann bringt er seinem Orden die Pensionsansprüche eines Studiendirektors ein.
Das Plattdeutsch sprechen hat er als echter "Rheinske Riekel" nicht verlernt
und er sagt weiter mit dem berühmten Schalk im Blick: "Obwohl ich in Mesum
geboren bin, bin ich doch ein echter Rheinenser." Die Bickels gibt es übrigens
schon seit 600 Jahren in Rheine.
Zunächst zum Menschen und Priester Hermann Bickel. Er wurde am 27. April 1938
geboren und im Alter von zehn Jahren spürte der kleine Hermann den Wunsch und
die Berufung, Priester und Missionar zu werden. Er kam als Internatsschüler
ins Missionshaus der Steyler Missionare nach St. Arnold. Im Jahre 1957 bestand
er sein Abitur an der Missionsschule St. Xaver in Bad Driburg, weil in St.
Arnold erst 1966 ein eigenes Abitur möglich wurde.
Danach kam der Eintritt ins Ordens-Noviziat der Steyler und Beginn des
Studiums der Philosophie und Theologie im Missionspriesterseminar St.Augustin
bei Bonn, zwischendurch in Rom, wegen Krankheit aber zurück nach Deutschland.
Es folgte ein pädagogisch-didaktischer Einsatz als Lehrer und Erzieher in
Steyler Internatsschulen im Saarland und an der Mosel. Hier wurde der
Grundstein für seine späteren Aufgaben gelegt.
Hermann Bickel wurde am 18. Dezember 1965 zum Priester geweiht und kam wieder
nach St. Arnold und war hier zwei Jahre als Lehrer und Internatserzieher
tätig. Hier zeigten sich erneut gesundheitliche Probleme, die er auch nicht
mit einer „Schimmel-Diät“ bei Dr. Dr. Kuhl in Rheine so ganz in den Griff
bekam. Von dort erhielt er aber seinen Spitznamen ,,Schimmel", der sein
Markenzeichen wurde als Künstlername im Magischen Zirkel von Deutschland,
eingetragen, sogar in seinem Pass.
Pater Bickel wurde für ein Weiterstudium bestimmt. Er entschied sich für eine
ganz junge Studienrichtung in Köln: Pädagogik und machte nebenher das
Lizentiat in Theologie in St. Augustin. Als Oberer der Münsteraner
Ordensgemeinschaft leitete er dann das Internationale Steyler Studentenheim
Arnold-Janssen-Kolleg.
(Bernhard Altenhülsing)